From 8c7a9a5fabce4c933f819429b3081a1adeb4f462 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Kranklyboy Date: Mon, 21 Jan 2019 13:38:38 +0100 Subject: [PATCH 1/3] RT & CT --- main.tex | 65 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++---- 1 file changed, 61 insertions(+), 4 deletions(-) diff --git a/main.tex b/main.tex index c5887cc..c79541c 100644 --- a/main.tex +++ b/main.tex @@ -148,11 +148,68 @@ Das Minimieren von logischen Fehlschlüssen; das Minimieren von kognitiven Verzerrungen; das Anwenden von Wahrscheinlichkeiten bei der Evaluierung von Aussagen. -Wie können diese Prinzipien auf die Probleme die in \emph{Uninvited Guest} -thematisiert werde angewandt werden? +\subsection{Betroffene der in dem Video angesprochenen Technologie} -Wie könnten die Probleme die hier dargestellt werden aus dieser Denkweise -heraus bearbeitet werden? +Primäre Nutznießer der Technologie sollten die Besitzer der intelligenten Geräte +sein. Wie in dem Video ersichtlich, sind jedoch hauptsächlich Freunde und +Verwandte die Nutzer und Nutzerinnen der Technologie. Die Personen, die die +Geräte benutzen sind in den meisten Fällen nicht die intendierte Zielgruppe. +Vielmehr ist ihnen die Technologie von ihren sorgsamen Verwandten aufgezwungen +worden. Wenn nun die Technologie von jemandem benutzt wird, dann nicht, weil +sie selbst Interesse an ihrer Gesundheit haben und der Meinung sind, dass die +intelligenten Geräte ihnen beim Erreichen einer besseren Gesundheit behilflich +sein können, sondern weil sie ihre Verwandten durch die Nutzung beruhigen +wollen. + +\subsection{Interessen der hinter der Technologie stehenden Parteien} + +Offensichtlich scheint das Hauptinteresse hinter der Entwicklung der Technologie +die Verbesserung der Gesundheit der Nutzer und Nutzerinnen zu sein. Im +Hintergrund werden jedoch Unmengen an Daten gesammelt, die die Realität in +vielen Fällen eher schlecht abbilden (siehe Scientific Thinking). Aufgrund der +Datensammlung liegt eine große Verantwortung bei den Entwicklern und +Entwicklerinnen, die einerseits eine sichere Übertragung dieser Daten +sicherstellen müssen und andererseits für die sichere Speicherung zuständig +sind. Dabei stellt sich auch die Frage, wie die gespeicherten Daten von wem +verwendet werden. Dienen sie nur dazu die Nutzer und Nutzerinnen und deren +interessierte Verwandte über den Fortschritt zu informieren oder werden die +Daten auch für Forschungszwecke von Forschungseinrichtungen oder Konzernen +verwendet? Als Firma hinter dem Produkt bietet es sich an die gewonnenen Daten +an andere Einrichtungen weiterzugeben. Versicherungen würden für +Gesundheitsinformationen beachtliche Summen ausgeben. Deshalb ist auch hier die +Verantwortung der Softwarefirma verlangt, da mit dem Besitz der Daten immer auch +die Verantwortung einhergeht diese zu schützen, sicher aufzubewahren und nur in +begründeten Fällen an Dritte weiterzugeben. + +In dem Video wird auch die Kontrolle der eigenen Familie und von Freunden +dargestellt, die sicherstellen wollen, dass die Gesundheitsziele erreicht +werden. + +\subsection{Vorteile der Technologie} + +Die Familie der Nutzer und Nutzerinnen weiß dank der Technologie über den +gesundheitlichen Fortschritt bescheid. Damit kann den Personen besser geholfen +und die Förderung ihrer Gesundheit an ihre Bedürfnisse angepasst werden. Das +Bescheidwissen bringt wieder Verantwortung mit sich und zwar das überlegte +Handeln auf Basis der gewonnenen Informationen. Auch muss sich die Familie die +Frage stellen, ob es vernünftig ist jederzeit auf die Meldungen der Technologie +reagieren und die Person ermahnen zu müssen. + +Bei der richtigen beabsichtigten Verwendung der Technologie können bei der +nutzenden Person gesundheitliche Erfolge schnell eintreten und den Fortschritt +beschleunigen. + +Die Firma, die das Produkt entworfen hat, erhält durch die Verkäufe Geld und +Daten, die zum Firmenwachstum beitragen. Mit dem Besitz der Daten können auch +neue Monetarisierungsmöglichkeiten umgesetzt werden. Bekommt die Firma viele +positive Rückmeldungen ihrer Kunden und Kundinnen, so kann das Feedback in die +weitere Entwicklung des Produkts gesteckt werden. + +\subsection{Nachteile der Technologie} + +Der größte Nachteil der Technologie trifft direkt die Nutzer und Nutzerinnen, da +sie ständig von den intelligenten Geräten kontrolliert werden. Nicht nur die +Geräte haben eine Kontrollfunktion, sondern auch die Familie oder Freunde. % ============================================================================= \section{Diskussion} From 045ad43e369446a16778887fb4d628f1945a90b5 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Jan-Ove Wiesner Date: Mon, 21 Jan 2019 12:47:47 +0000 Subject: [PATCH 2/3] DT+ Ct raw --- main.tex | 16 ++++++++-------- 1 file changed, 8 insertions(+), 8 deletions(-) diff --git a/main.tex b/main.tex index c79541c..d322967 100644 --- a/main.tex +++ b/main.tex @@ -92,15 +92,15 @@ heraus bearbeitet werden? % ============================================================================= \section{Design Thinking \& Creative Thinking} % ============================================================================= +Design Thinking wird allgemein als ein analytischer und kreativer Prozess definiert, der eine Person zum experimentieren, Erschaffen von Prototypen, Einholen von Feedback und anschließendem Umdesignen anleitet. [1] +Bei diesem Prozess stehen die Anwenderinnen und Anwender im Zentrum. Das bedeutet, dass sie mit ihren spezifischen Wünschen und Bedürfnissen aktiv in den iterativen Entwicklungsprozess, sowohl bei frühen Experimentierphasen, bei der Entwicklung von Prototypen, dem Einholen von Feedback und Anpassungen einbezogen werden. Ziel ist es durch möglichst viele Iterationen in diesem Prozess, dem optimalen Ergebnis für die AnwenderInnen näher zu kommen, bzw. dieses völlig neu zu entdecken. +In dem Kurzfilm „uninvited guests” werden Ausschnitte aus dem Alltag eines alleinlebenden älteren Mannes im Umgang mit seinen Smart Home Geräten gezeigt. Die Geräte wurden ihm durch seine verwandschaft geschenkt und sollen sein Leben eigentlich erleichtern, doch er kämpft mit den Regeln und der Kontrolle die ihm durch diese Geräte auferlegt werden. +So misst eine SmartGabel, ob er die für ihn als richtig befundene Menge an Nährstoffen zu sich nimmt, ein Smartgehstock, ob er jeden Tag eine als ideal befundene Anzahl an Schritten zurücklegt, eine SmartPillendose, ob er die richtigen Medikamente zur richtigen Uhrzeit einnimmt und ein Bett erinnert ihn an die empfohlene Schlafenszeit. Es wird suggeriert, dass diese Geräte durch ihr Design das Gesundheitsverhalten positiv beeinflussen, indem sie Überblick und Kontrolle verschaffen, doch dienen sie eher zur Überwachung durch die Angehörigen und nehmen ihm Autonomie. Sie machen das Leben vielleicht Länger, aber dafür auch fremdbestimmter und anstrengender. Als Konsequenz versucht er die Ziele die die Geräte ihm vorgeben zu umgehen, indem er zum Beispiel eine andere Person die für ihn vorgegebenen 2000 Schritte mit dem Gehstock laufen lässt, den Drucksensor in seinem Smartbett mit Büchern beschwert, um so zu tun als würde er bereits im Bett liegen, oder ein Altternativessen ohne die Smart Gabel verspeist, was nicht den vorgeschriebenen Ernährungskriterien entspricht. In diesen Umgehungsversuchen drückt sich der Wunsch des Anwenders nach Autonomie und Selbstbestimmung aus und zeugt ebenso von Kreativität die Sensorik der geräte zu verstehen und sie so umgehen zu können. Es wird also deutlich, dass die fehlende Nutzerorientierung im Designentwicklungsprozess zu einem unpraktikablen und unzufriedenstellenden Design für den Anwender geführt hat. Die Ziele, welche die Geräte vorgeben passen nicht zu seinem lebensweltlichen Alltag, also was er wann, wo wie und mit wem macht und berücksichtigen nicht seine individuellen Ziele, Wünsche und Bedürfnisse. Im Sinne eines guten Design Thinking Prozesses hätten diese auf allen ebenen des Gestaltungsprozesses berücksichtigt werden können. Sie hätten also schon bei der Findung der Produktidee und beim Erstellen der unterschiedlichen Prototypen durch ständiges Feedback und Umdesign für ein wirklich gutes Produkt, dass die Menschen gebrauchen können und gerne haben wollen, berücksichtigt werden sollen. +Da der alte Mann in dem Video die Geräte von seinen Angehörigen geschenkt bekommen hat und sie durch ständige Benachrichtigungen mit ihm zu interagieren versuchen, kann er sich nicht ganz auf sie verzichten, sondern betrügt sich selber und seine Eigene Familie damit. Was ihn eigentlich zu einem positiveren Gesundheitsverhalten annimieren sollte, erzeugt so eher Ablehnung gegenüber diesem Verhalten. Darin steckt eine weitere implizite Annahme, die wohl so ebenfalls bei der Entwicklung nicht bedacht wurde. Nämlich, dass es einen Unterschied macht, ob die Geräte von den AnwenderInnen selber angeschafft werden und dadurch eine hohe Akzeptanz und Eigenmotivation vorrausgesetzt werden können, oder sie einem von außen auferlegt werden und somit auf weniger Akzeptanz stoßen und vielleicht sogar wiederwillig benutzt werden. +Aus Herstellersicht sollen die Produkte wohl Vereinfachung und Unterstützung durch Fortschritt verkörpern, doch zeigt sich in dem Video, durch die Umgebungsversuche, dass sie nur Belastung verursachen. Selbst die motivierenden Benachrichtigungen, Fortschrittsanzeigen und Auszeichnungen im Sinne eines Gamificationansatzes (Literatur) werden als Belastung empfunden, da sie viel zu präsent sind und die AnwenderInnen aktiv zu Handlungen auffordern. +Besonders für die Zielgruppe, der älteren Menschen könnte eine Verwendung von solchen Geräten mit Stigmatisierung verbunden sein. Der Mann in dem Video, kann auch ohne einen Gehstock gut laufen, soll jedoch einen Gehstock zum schrittezählen mit sich herumtragen, der ihn für alle sichtbar als gebrechlich und hilfsbedürftig darstellt. Generell implizieren, diese Smart Geräte für andere, dass die AnwenderInnen nicht selber auf sich achten können und dazu auf ein Gerät angewiesen sind. +Dies ist ein wichtiger Faktor der mit der Akzeptanz der AnwenderInnen zusammenhängt, den es beim Design und Entwicklungsprozess den es zu berücksichtigen gilt. Solange der Trend sich dahin zu entwickeln scheint (Quelle?) , dass intelligente Objekte zunehmend Einzug in den Alltag nehmen sollen und auch zum Bespiel unser Pflegesystem in diese Richtung ausgerichtet werden könnte -Beschreiben sie generell, was diese Denkweise auszeichnet und welche Prinzipien -ihr zu Grunde liegen. - -Wie können diese Prinzipien auf die Probleme die in \emph{Uninvited Guest} -thematisiert werde angewandt werden? - -Wie könnten die Probleme die hier dargestellt werden aus dieser Denkweise -heraus bearbeitet werden? % ============================================================================= \section{Responsible Thinking \& Critical Thinking} From 3b9393703c3b50ecfa296304c8f4861763db4de6 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Kranklyboy Date: Mon, 21 Jan 2019 13:58:08 +0100 Subject: [PATCH 3/3] Change linelength to 80 chars --- main.tex | 77 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++------ 1 file changed, 69 insertions(+), 8 deletions(-) diff --git a/main.tex b/main.tex index d322967..6bab6f6 100644 --- a/main.tex +++ b/main.tex @@ -92,15 +92,76 @@ heraus bearbeitet werden? % ============================================================================= \section{Design Thinking \& Creative Thinking} % ============================================================================= -Design Thinking wird allgemein als ein analytischer und kreativer Prozess definiert, der eine Person zum experimentieren, Erschaffen von Prototypen, Einholen von Feedback und anschließendem Umdesignen anleitet. [1] -Bei diesem Prozess stehen die Anwenderinnen und Anwender im Zentrum. Das bedeutet, dass sie mit ihren spezifischen Wünschen und Bedürfnissen aktiv in den iterativen Entwicklungsprozess, sowohl bei frühen Experimentierphasen, bei der Entwicklung von Prototypen, dem Einholen von Feedback und Anpassungen einbezogen werden. Ziel ist es durch möglichst viele Iterationen in diesem Prozess, dem optimalen Ergebnis für die AnwenderInnen näher zu kommen, bzw. dieses völlig neu zu entdecken. -In dem Kurzfilm „uninvited guests” werden Ausschnitte aus dem Alltag eines alleinlebenden älteren Mannes im Umgang mit seinen Smart Home Geräten gezeigt. Die Geräte wurden ihm durch seine verwandschaft geschenkt und sollen sein Leben eigentlich erleichtern, doch er kämpft mit den Regeln und der Kontrolle die ihm durch diese Geräte auferlegt werden. -So misst eine SmartGabel, ob er die für ihn als richtig befundene Menge an Nährstoffen zu sich nimmt, ein Smartgehstock, ob er jeden Tag eine als ideal befundene Anzahl an Schritten zurücklegt, eine SmartPillendose, ob er die richtigen Medikamente zur richtigen Uhrzeit einnimmt und ein Bett erinnert ihn an die empfohlene Schlafenszeit. Es wird suggeriert, dass diese Geräte durch ihr Design das Gesundheitsverhalten positiv beeinflussen, indem sie Überblick und Kontrolle verschaffen, doch dienen sie eher zur Überwachung durch die Angehörigen und nehmen ihm Autonomie. Sie machen das Leben vielleicht Länger, aber dafür auch fremdbestimmter und anstrengender. Als Konsequenz versucht er die Ziele die die Geräte ihm vorgeben zu umgehen, indem er zum Beispiel eine andere Person die für ihn vorgegebenen 2000 Schritte mit dem Gehstock laufen lässt, den Drucksensor in seinem Smartbett mit Büchern beschwert, um so zu tun als würde er bereits im Bett liegen, oder ein Altternativessen ohne die Smart Gabel verspeist, was nicht den vorgeschriebenen Ernährungskriterien entspricht. In diesen Umgehungsversuchen drückt sich der Wunsch des Anwenders nach Autonomie und Selbstbestimmung aus und zeugt ebenso von Kreativität die Sensorik der geräte zu verstehen und sie so umgehen zu können. Es wird also deutlich, dass die fehlende Nutzerorientierung im Designentwicklungsprozess zu einem unpraktikablen und unzufriedenstellenden Design für den Anwender geführt hat. Die Ziele, welche die Geräte vorgeben passen nicht zu seinem lebensweltlichen Alltag, also was er wann, wo wie und mit wem macht und berücksichtigen nicht seine individuellen Ziele, Wünsche und Bedürfnisse. Im Sinne eines guten Design Thinking Prozesses hätten diese auf allen ebenen des Gestaltungsprozesses berücksichtigt werden können. Sie hätten also schon bei der Findung der Produktidee und beim Erstellen der unterschiedlichen Prototypen durch ständiges Feedback und Umdesign für ein wirklich gutes Produkt, dass die Menschen gebrauchen können und gerne haben wollen, berücksichtigt werden sollen. -Da der alte Mann in dem Video die Geräte von seinen Angehörigen geschenkt bekommen hat und sie durch ständige Benachrichtigungen mit ihm zu interagieren versuchen, kann er sich nicht ganz auf sie verzichten, sondern betrügt sich selber und seine Eigene Familie damit. Was ihn eigentlich zu einem positiveren Gesundheitsverhalten annimieren sollte, erzeugt so eher Ablehnung gegenüber diesem Verhalten. Darin steckt eine weitere implizite Annahme, die wohl so ebenfalls bei der Entwicklung nicht bedacht wurde. Nämlich, dass es einen Unterschied macht, ob die Geräte von den AnwenderInnen selber angeschafft werden und dadurch eine hohe Akzeptanz und Eigenmotivation vorrausgesetzt werden können, oder sie einem von außen auferlegt werden und somit auf weniger Akzeptanz stoßen und vielleicht sogar wiederwillig benutzt werden. -Aus Herstellersicht sollen die Produkte wohl Vereinfachung und Unterstützung durch Fortschritt verkörpern, doch zeigt sich in dem Video, durch die Umgebungsversuche, dass sie nur Belastung verursachen. Selbst die motivierenden Benachrichtigungen, Fortschrittsanzeigen und Auszeichnungen im Sinne eines Gamificationansatzes (Literatur) werden als Belastung empfunden, da sie viel zu präsent sind und die AnwenderInnen aktiv zu Handlungen auffordern. -Besonders für die Zielgruppe, der älteren Menschen könnte eine Verwendung von solchen Geräten mit Stigmatisierung verbunden sein. Der Mann in dem Video, kann auch ohne einen Gehstock gut laufen, soll jedoch einen Gehstock zum schrittezählen mit sich herumtragen, der ihn für alle sichtbar als gebrechlich und hilfsbedürftig darstellt. Generell implizieren, diese Smart Geräte für andere, dass die AnwenderInnen nicht selber auf sich achten können und dazu auf ein Gerät angewiesen sind. -Dies ist ein wichtiger Faktor der mit der Akzeptanz der AnwenderInnen zusammenhängt, den es beim Design und Entwicklungsprozess den es zu berücksichtigen gilt. Solange der Trend sich dahin zu entwickeln scheint (Quelle?) , dass intelligente Objekte zunehmend Einzug in den Alltag nehmen sollen und auch zum Bespiel unser Pflegesystem in diese Richtung ausgerichtet werden könnte +Design Thinking wird allgemein als ein analytischer und kreativer Prozess +definiert, der eine Person zum experimentieren, Erschaffen von Prototypen, +Einholen von Feedback und anschließendem Umdesignen anleitet. [1] Bei diesem +Prozess stehen die Anwenderinnen und Anwender im Zentrum. Das bedeutet, dass sie +mit ihren spezifischen Wünschen und Bedürfnissen aktiv in den iterativen +Entwicklungsprozess, sowohl bei frühen Experimentierphasen, bei der Entwicklung +von Prototypen, dem Einholen von Feedback und Anpassungen einbezogen werden. +Ziel ist es durch möglichst viele Iterationen in diesem Prozess, dem optimalen +Ergebnis für die AnwenderInnen näher zu kommen, bzw. dieses völlig neu zu +entdecken. In dem Kurzfilm „uninvited guests” werden Ausschnitte aus dem +Alltag eines alleinlebenden älteren Mannes im Umgang mit seinen Smart Home +Geräten gezeigt. Die Geräte wurden ihm durch seine verwandschaft geschenkt und +sollen sein Leben eigentlich erleichtern, doch er kämpft mit den Regeln und der +Kontrolle die ihm durch diese Geräte auferlegt werden. So misst eine +SmartGabel, ob er die für ihn als richtig befundene Menge an Nährstoffen zu sich +nimmt, ein Smartgehstock, ob er jeden Tag eine als ideal befundene Anzahl an +Schritten zurücklegt, eine SmartPillendose, ob er die richtigen Medikamente zur +richtigen Uhrzeit einnimmt und ein Bett erinnert ihn an die empfohlene +Schlafenszeit. Es wird suggeriert, dass diese Geräte durch ihr Design das +Gesundheitsverhalten positiv beeinflussen, indem sie Überblick und Kontrolle +verschaffen, doch dienen sie eher zur Überwachung durch die Angehörigen und +nehmen ihm Autonomie. Sie machen das Leben vielleicht Länger, aber dafür auch +fremdbestimmter und anstrengender. Als Konsequenz versucht er die Ziele die die +Geräte ihm vorgeben zu umgehen, indem er zum Beispiel eine andere Person die für +ihn vorgegebenen 2000 Schritte mit dem Gehstock laufen lässt, den Drucksensor in +seinem Smartbett mit Büchern beschwert, um so zu tun als würde er bereits im +Bett liegen, oder ein Altternativessen ohne die Smart Gabel verspeist, was nicht +den vorgeschriebenen Ernährungskriterien entspricht. In diesen +Umgehungsversuchen drückt sich der Wunsch des Anwenders nach Autonomie und +Selbstbestimmung aus und zeugt ebenso von Kreativität die Sensorik der geräte zu +verstehen und sie so umgehen zu können. Es wird also deutlich, dass die fehlende +Nutzerorientierung im Designentwicklungsprozess zu einem unpraktikablen und +unzufriedenstellenden Design für den Anwender geführt hat. Die Ziele, welche die +Geräte vorgeben passen nicht zu seinem lebensweltlichen Alltag, also was er +wann, wo wie und mit wem macht und berücksichtigen nicht seine individuellen +Ziele, Wünsche und Bedürfnisse. Im Sinne eines guten Design Thinking Prozesses +hätten diese auf allen ebenen des Gestaltungsprozesses berücksichtigt werden +können. Sie hätten also schon bei der Findung der Produktidee und beim Erstellen +der unterschiedlichen Prototypen durch ständiges Feedback und Umdesign für ein +wirklich gutes Produkt, dass die Menschen gebrauchen können und gerne haben +wollen, berücksichtigt werden sollen. Da der alte Mann in dem Video die Geräte +von seinen Angehörigen geschenkt bekommen hat und sie durch ständige +Benachrichtigungen mit ihm zu interagieren versuchen, kann er sich nicht ganz +auf sie verzichten, sondern betrügt sich selber und seine Eigene Familie damit. +Was ihn eigentlich zu einem positiveren Gesundheitsverhalten annimieren sollte, +erzeugt so eher Ablehnung gegenüber diesem Verhalten. Darin steckt eine weitere +implizite Annahme, die wohl so ebenfalls bei der Entwicklung nicht bedacht +wurde. Nämlich, dass es einen Unterschied macht, ob die Geräte von den +AnwenderInnen selber angeschafft werden und dadurch eine hohe Akzeptanz und +Eigenmotivation vorrausgesetzt werden können, oder sie einem von außen auferlegt +werden und somit auf weniger Akzeptanz stoßen und vielleicht sogar wiederwillig +benutzt werden. Aus Herstellersicht sollen die Produkte wohl Vereinfachung und +Unterstützung durch Fortschritt verkörpern, doch zeigt sich in dem Video, durch +die Umgebungsversuche, dass sie nur Belastung verursachen. Selbst die +motivierenden Benachrichtigungen, Fortschrittsanzeigen und Auszeichnungen im +Sinne eines Gamificationansatzes (Literatur) werden als Belastung empfunden, da +sie viel zu präsent sind und die AnwenderInnen aktiv zu Handlungen auffordern. +Besonders für die Zielgruppe, der älteren Menschen könnte eine Verwendung von +solchen Geräten mit Stigmatisierung verbunden sein. Der Mann in dem Video, kann +auch ohne einen Gehstock gut laufen, soll jedoch einen Gehstock zum +schrittezählen mit sich herumtragen, der ihn für alle sichtbar als gebrechlich +und hilfsbedürftig darstellt. Generell implizieren, diese Smart Geräte für +andere, dass die AnwenderInnen nicht selber auf sich achten können und dazu auf +ein Gerät angewiesen sind. Dies ist ein wichtiger Faktor der mit der Akzeptanz +der AnwenderInnen zusammenhängt, den es beim Design und Entwicklungsprozess den +es zu berücksichtigen gilt. Solange der Trend sich dahin zu entwickeln scheint +(Quelle?) , dass intelligente Objekte zunehmend Einzug in den Alltag nehmen +sollen und auch zum Bespiel unser Pflegesystem in diese Richtung ausgerichtet +werden könnte % ============================================================================= \section{Responsible Thinking \& Critical Thinking}