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Martin Novak 2019-01-21 15:35:38 +01:00
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142
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@ -146,14 +146,75 @@ sollte die Gesundheit und die Zufriedenheit der Testgruppen.
\section{Design Thinking \& Creative Thinking} \section{Design Thinking \& Creative Thinking}
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Beschreiben sie generell, was diese Denkweise auszeichnet und welche Prinzipien Design Thinking wird allgemein als ein analytischer und kreativer Prozess
ihr zu Grunde liegen. definiert, der eine Person zum experimentieren, Erschaffen von Prototypen,
Einholen von Feedback und anschließendem Umdesignen anleitet. [1] Bei diesem
Wie können diese Prinzipien auf die Probleme die in \emph{Uninvited Guest} Prozess stehen die Anwenderinnen und Anwender im Zentrum. Das bedeutet, dass sie
thematisiert werde angewandt werden? mit ihren spezifischen Wünschen und Bedürfnissen aktiv in den iterativen
Entwicklungsprozess, sowohl bei frühen Experimentierphasen, bei der Entwicklung
Wie könnten die Probleme die hier dargestellt werden aus dieser Denkweise von Prototypen, dem Einholen von Feedback und Anpassungen einbezogen werden.
heraus bearbeitet werden? Ziel ist es durch möglichst viele Iterationen in diesem Prozess, dem optimalen
Ergebnis für die AnwenderInnen näher zu kommen, bzw. dieses völlig neu zu
entdecken. In dem Kurzfilm „uninvited guests” werden Ausschnitte aus dem
Alltag eines alleinlebenden älteren Mannes im Umgang mit seinen Smart Home
Geräten gezeigt. Die Geräte wurden ihm durch seine verwandschaft geschenkt und
sollen sein Leben eigentlich erleichtern, doch er kämpft mit den Regeln und der
Kontrolle die ihm durch diese Geräte auferlegt werden. So misst eine
SmartGabel, ob er die für ihn als richtig befundene Menge an Nährstoffen zu sich
nimmt, ein Smartgehstock, ob er jeden Tag eine als ideal befundene Anzahl an
Schritten zurücklegt, eine SmartPillendose, ob er die richtigen Medikamente zur
richtigen Uhrzeit einnimmt und ein Bett erinnert ihn an die empfohlene
Schlafenszeit. Es wird suggeriert, dass diese Geräte durch ihr Design das
Gesundheitsverhalten positiv beeinflussen, indem sie Überblick und Kontrolle
verschaffen, doch dienen sie eher zur Überwachung durch die Angehörigen und
nehmen ihm Autonomie. Sie machen das Leben vielleicht Länger, aber dafür auch
fremdbestimmter und anstrengender. Als Konsequenz versucht er die Ziele die die
Geräte ihm vorgeben zu umgehen, indem er zum Beispiel eine andere Person die für
ihn vorgegebenen 2000 Schritte mit dem Gehstock laufen lässt, den Drucksensor in
seinem Smartbett mit Büchern beschwert, um so zu tun als würde er bereits im
Bett liegen, oder ein Altternativessen ohne die Smart Gabel verspeist, was nicht
den vorgeschriebenen Ernährungskriterien entspricht. In diesen
Umgehungsversuchen drückt sich der Wunsch des Anwenders nach Autonomie und
Selbstbestimmung aus und zeugt ebenso von Kreativität die Sensorik der geräte zu
verstehen und sie so umgehen zu können. Es wird also deutlich, dass die fehlende
Nutzerorientierung im Designentwicklungsprozess zu einem unpraktikablen und
unzufriedenstellenden Design für den Anwender geführt hat. Die Ziele, welche die
Geräte vorgeben passen nicht zu seinem lebensweltlichen Alltag, also was er
wann, wo wie und mit wem macht und berücksichtigen nicht seine individuellen
Ziele, Wünsche und Bedürfnisse. Im Sinne eines guten Design Thinking Prozesses
hätten diese auf allen ebenen des Gestaltungsprozesses berücksichtigt werden
können. Sie hätten also schon bei der Findung der Produktidee und beim Erstellen
der unterschiedlichen Prototypen durch ständiges Feedback und Umdesign für ein
wirklich gutes Produkt, dass die Menschen gebrauchen können und gerne haben
wollen, berücksichtigt werden sollen. Da der alte Mann in dem Video die Geräte
von seinen Angehörigen geschenkt bekommen hat und sie durch ständige
Benachrichtigungen mit ihm zu interagieren versuchen, kann er sich nicht ganz
auf sie verzichten, sondern betrügt sich selber und seine Eigene Familie damit.
Was ihn eigentlich zu einem positiveren Gesundheitsverhalten annimieren sollte,
erzeugt so eher Ablehnung gegenüber diesem Verhalten. Darin steckt eine weitere
implizite Annahme, die wohl so ebenfalls bei der Entwicklung nicht bedacht
wurde. Nämlich, dass es einen Unterschied macht, ob die Geräte von den
AnwenderInnen selber angeschafft werden und dadurch eine hohe Akzeptanz und
Eigenmotivation vorrausgesetzt werden können, oder sie einem von außen auferlegt
werden und somit auf weniger Akzeptanz stoßen und vielleicht sogar wiederwillig
benutzt werden. Aus Herstellersicht sollen die Produkte wohl Vereinfachung und
Unterstützung durch Fortschritt verkörpern, doch zeigt sich in dem Video, durch
die Umgebungsversuche, dass sie nur Belastung verursachen. Selbst die
motivierenden Benachrichtigungen, Fortschrittsanzeigen und Auszeichnungen im
Sinne eines Gamificationansatzes (Literatur) werden als Belastung empfunden, da
sie viel zu präsent sind und die AnwenderInnen aktiv zu Handlungen auffordern.
Besonders für die Zielgruppe, der älteren Menschen könnte eine Verwendung von
solchen Geräten mit Stigmatisierung verbunden sein. Der Mann in dem Video, kann
auch ohne einen Gehstock gut laufen, soll jedoch einen Gehstock zum
schrittezählen mit sich herumtragen, der ihn für alle sichtbar als gebrechlich
und hilfsbedürftig darstellt. Generell implizieren, diese Smart Geräte für
andere, dass die AnwenderInnen nicht selber auf sich achten können und dazu auf
ein Gerät angewiesen sind. Dies ist ein wichtiger Faktor der mit der Akzeptanz
der AnwenderInnen zusammenhängt, den es beim Design und Entwicklungsprozess den
es zu berücksichtigen gilt. Solange der Trend sich dahin zu entwickeln scheint
(Quelle?) , dass intelligente Objekte zunehmend Einzug in den Alltag nehmen
sollen und auch zum Bespiel unser Pflegesystem in diese Richtung ausgerichtet
werden könnte
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\section{Responsible Thinking \& Critical Thinking} \section{Responsible Thinking \& Critical Thinking}
@ -201,11 +262,68 @@ Das Minimieren von logischen Fehlschlüssen; das Minimieren von kognitiven
Verzerrungen; das Anwenden von Wahrscheinlichkeiten bei der Evaluierung von Verzerrungen; das Anwenden von Wahrscheinlichkeiten bei der Evaluierung von
Aussagen. Aussagen.
Wie können diese Prinzipien auf die Probleme die in \emph{Uninvited Guest} \subsection{Betroffene der in dem Video angesprochenen Technologie}
thematisiert werde angewandt werden?
Wie könnten die Probleme die hier dargestellt werden aus dieser Denkweise Primäre Nutznießer der Technologie sollten die Besitzer der intelligenten Geräte
heraus bearbeitet werden? sein. Wie in dem Video ersichtlich, sind jedoch hauptsächlich Freunde und
Verwandte die Nutzer und Nutzerinnen der Technologie. Die Personen, die die
Geräte benutzen sind in den meisten Fällen nicht die intendierte Zielgruppe.
Vielmehr ist ihnen die Technologie von ihren sorgsamen Verwandten aufgezwungen
worden. Wenn nun die Technologie von jemandem benutzt wird, dann nicht, weil
sie selbst Interesse an ihrer Gesundheit haben und der Meinung sind, dass die
intelligenten Geräte ihnen beim Erreichen einer besseren Gesundheit behilflich
sein können, sondern weil sie ihre Verwandten durch die Nutzung beruhigen
wollen.
\subsection{Interessen der hinter der Technologie stehenden Parteien}
Offensichtlich scheint das Hauptinteresse hinter der Entwicklung der Technologie
die Verbesserung der Gesundheit der Nutzer und Nutzerinnen zu sein. Im
Hintergrund werden jedoch Unmengen an Daten gesammelt, die die Realität in
vielen Fällen eher schlecht abbilden (siehe Scientific Thinking). Aufgrund der
Datensammlung liegt eine große Verantwortung bei den Entwicklern und
Entwicklerinnen, die einerseits eine sichere Übertragung dieser Daten
sicherstellen müssen und andererseits für die sichere Speicherung zuständig
sind. Dabei stellt sich auch die Frage, wie die gespeicherten Daten von wem
verwendet werden. Dienen sie nur dazu die Nutzer und Nutzerinnen und deren
interessierte Verwandte über den Fortschritt zu informieren oder werden die
Daten auch für Forschungszwecke von Forschungseinrichtungen oder Konzernen
verwendet? Als Firma hinter dem Produkt bietet es sich an die gewonnenen Daten
an andere Einrichtungen weiterzugeben. Versicherungen würden für
Gesundheitsinformationen beachtliche Summen ausgeben. Deshalb ist auch hier die
Verantwortung der Softwarefirma verlangt, da mit dem Besitz der Daten immer auch
die Verantwortung einhergeht diese zu schützen, sicher aufzubewahren und nur in
begründeten Fällen an Dritte weiterzugeben.
In dem Video wird auch die Kontrolle der eigenen Familie und von Freunden
dargestellt, die sicherstellen wollen, dass die Gesundheitsziele erreicht
werden.
\subsection{Vorteile der Technologie}
Die Familie der Nutzer und Nutzerinnen weiß dank der Technologie über den
gesundheitlichen Fortschritt bescheid. Damit kann den Personen besser geholfen
und die Förderung ihrer Gesundheit an ihre Bedürfnisse angepasst werden. Das
Bescheidwissen bringt wieder Verantwortung mit sich und zwar das überlegte
Handeln auf Basis der gewonnenen Informationen. Auch muss sich die Familie die
Frage stellen, ob es vernünftig ist jederzeit auf die Meldungen der Technologie
reagieren und die Person ermahnen zu müssen.
Bei der richtigen beabsichtigten Verwendung der Technologie können bei der
nutzenden Person gesundheitliche Erfolge schnell eintreten und den Fortschritt
beschleunigen.
Die Firma, die das Produkt entworfen hat, erhält durch die Verkäufe Geld und
Daten, die zum Firmenwachstum beitragen. Mit dem Besitz der Daten können auch
neue Monetarisierungsmöglichkeiten umgesetzt werden. Bekommt die Firma viele
positive Rückmeldungen ihrer Kunden und Kundinnen, so kann das Feedback in die
weitere Entwicklung des Produkts gesteckt werden.
\subsection{Nachteile der Technologie}
Der größte Nachteil der Technologie trifft direkt die Nutzer und Nutzerinnen, da
sie ständig von den intelligenten Geräten kontrolliert werden. Nicht nur die
Geräte haben eine Kontrollfunktion, sondern auch die Familie oder Freunde.
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\section{Diskussion} \section{Diskussion}